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DAS KÄRNTEN AKTUELL 12 Der Kanzler hat Visionen – Rede zur Zukunft der Nation Zahlreiche Kritiker erwarten sich dabei „Viel Lärm um nichts“. Trotzdem herrscht (An-)Spannung. Plattitüden – oder Turbo fürs Land? ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer wird am 10. März eine „Rede zur Zukunft der Nation“ halten. Dabei will der als Nachlassverwalter von Sebastian Kurz ins Amt gestolperte Regierungschef seinen Zukunftsplan „Österreich 2030“ vorstellen. „Nach einem Jahr des Krisenmanagements ziehen wir nun die Lehren aus diesen Krisen. Es ist wichtig, den Menschen in Österreich eine Perspektive zu geben und über den Tellerrand dieser Legislaturperiode zu schauen. ‚Österreich 2030‘ wird mein Zukunftsplan, den ich in Auftrag gebe. Er wird Antworten auf viele Fragen geben, wie und wohin sich unser Land entwickeln soll“, kündigt der Bundeskanzler in der Einladung an. Das ist mutig. Finden doch die nächsten regulären Nationalratswahlen bereits im kommenden Jahr statt. Und da lassen selbst die optimistischsten Umfragen nicht darauf schließen, dass die ÖVP auch nur annähernd Platz eins erreichen kann. Derzeit liegt man bei knapp 19 Prozent auf Platz drei. Weit hinter SPÖ und FPÖ. Dass Karl Nehammer 2030 noch immer Kanzler sein wird, ist daher, wenn nicht ein biblisches Wunder geschieht, wohl eher auszuschließen. Aber die ÖVP ist ja laut Eigendefinition „christlich-sozial“. Vielleicht geht da ja was. Wie dem auch sei, der von niemandem gewählte Kanzler wird uns mit seinen Zukunftsvisionen beglücken. Stichwort Alkohol und Psychopharmaka. Prinzipiell eine gute Kombination für Visionen aller Art. Es könnte also durchaus unterhaltsam werden. Dafür spricht auch der Ort, den sich Nehammer für seine Rede ausgesucht hat. „Wiens höchstgelegene und einzigartigste Eventlocation“, steht in der Einladung. Dabei handelt es sich um das Lokal „Thirty Five“, das sich sinnigerweise im 35. Stock der Twin Towers am Wienerberg befindet. Die „Rede zur Zukunft der Nation“ ist anscheinend mehr als „Event“ geplant, denn als ernsthafte Ansage für die Zukunft des Landes. Eigentlich logisch. Denn selbst Nehammer ist intelligent genug, um nicht ernsthaft daran zu glauben, im Jahr 2030 auch nur irgendeine Rolle in der österreichischen Innenpolitik zu spielen. Also warum kein „Event“-Spaß in Wiens einzigartiger Partylocation, solange es noch geht? Ganz abschreiben sollte man den Kanzler mit Visionen dennoch nicht. Vielleicht hat Nehammer ja eine göttliche Eingebung erfahren, die ihn befähigt, das Land vor dem Untergang, zu retten. Eine Art religiöses Erlebnis, oder ein brennender Dornenbusch, der zu ihm gesprochen hat. In diesem Fall wäre es allerdings spannend zu erfahren, welche Psychopharmaka er mit Alkohol kombiniert hat. Nüchtern betrachtet, wäre es schön und höchst an der Zeit, wenn sich endlich wieder ein Politiker finden würde, der nicht nur eingelernte Plattitüden von sich gibt, sondern neue, interessante und zukunftsweisende Ideen hat. Sieht man sich jedoch die bisherige Amtsführung des amtierenden Bundeskanzlers an, so wäre es tatsächlich ein biblisches Wunder, wenn dieser Politiker ausgerechnet Karl Nehammer ist. Am 10. März werden wir es wissen. © DAS WIEN/Ulrich Renner Bereits Mitte Jänner wurden die ersten Belastungen wegen der Hasel von zahlreichen Betroffenen wahrgenommen. Somit war die Pollensaison früher da als sonst allgemein üblich. Das bedeutet freilich, dass das was die Allergikerinnen und Allergiker aktuell spüren, eigentlich schon die zweite Phase sei. Das sagte Uwe Berger vor wenigen Tagen in einem Ö3-Gespräch. Er ist Experte vom Pollenwarndienst. Normalerweise wären erst jetzt „die ersten wirklichen Belastungen zu erwarten gewesen“. Doch er und der Pollendienst haben auch erfreuliche Nachrichten für die davon Betroffenen: Der Besatz an Kätzchen ist heuer bei den Frühblühern eher unterdurchschnittlich. Das heißt, dass sich die Belastungen nicht mehr lange hinziehen … Pollen-Saison startet heuer so früh wie nie

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