DAS KÄRNTEN AKTUELL 22 Im September 2023 hat Deutschlands zweitgrößter Wursthersteller als erstes europäisches Unternehmen einen Antrag auf Zulassung eines Laborfleischproduktes bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gestellt. Seit diesem Zeitpunkt ist klar, dass das Thema Laborfleisch keine Science Fiction ist, sondern bald Realität werden könnte. Auch in der Schweiz läuft ein Zulassungsverfahren, in Singapur und in den USA wird „Kunstfleisch“ bereits verkauft. Diese rasante Entwicklung hat Italien mit einem Herstellungs- und Verkaufsverbot beantwortet. Für die heimische Landwirtschaft werden beim Thema Laborfleisch rote Linien überschritten. Dazu Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber: „Es gibt gute Gründe gegen Laborfleisch. Fleischimitate aus dem Labor sind aus unserer Sicht eine Bedrohung für die Versorgungssicherheit, und die bäuerliche Landwirtschaft. Und es gibt keine Studien über die gesundheitlichen Langzeitfolgen. Deshalb werden wir der Entwicklung nicht tatenlos zusehen und rufen die Bevölkerung auf, unsere Petition ‚Laborfleisch? NEIN, DANKE!‘ zu unterschreiben.“ Die Petition richtet sich an die nächste Bundesregierung, mit dem Ziel ein Verbot von Laborfleisch im Regierungsprogramm zu verankern. Petition: Laborfleisch? Nein Danke! „Wir glauben, dass es ganz viele Menschen in Kärnten gibt, die unsere Bedenken teilen und die gegen die Einführung dieser Produkte sind. Deshalb laden wir alle Kärntnerinnen und Kärntner ein, zu unterschreiben“, so Huber. Die Petition wird von allen politischen Fraktionen der LK-Vollversammlung unterstützt. Auch der Agrarreferent des Landes, LHStv. Martin Gruber, sichert der Aktion seine volle Unterstützung zu: Die Petition kann online auf der Homepage der LK Kärnten: (www.ktn.lko.at) unterzeichnet werden. Die LK Kärnten wird in den nächsten Monaten alle Gelegenheiten Unterschriften zu sammeln nutzen – unter anderem auch bei den vielen Kulinarik-Festen, die in den Sommermonaten in ganz Kärnten stattfinden. Rückenwind für die Petition kommt auch von namhaften Kärntner Persönlichkeiten aus den Bereichen Medizin, Kulinarik, Sport und Naturschutz, die sich – nachzulesen auf der Homepage der LK Kärnten – gegen Laborfleisch aussprechen. Exemplarisch kamen drei Vertreter im Rahmen des Pressegesprächs zu Wort, zu dem die LK Kärnten zum Start der Petition eingeladen hatte: Prominente Unterstützer sind der ehemalige Primararzt Dr. Georg Lexer, jetzt Bergbauer im Lesachtal; MMag. Catrin Ferrari-Brunnenfeld, Verlegerin und Autorin sowie Olympiasieger Fritz Strobl, selbst Landwirt mit Rinderhaltung. Drei Hauptgründe für das Nein zu Laborfleisch Versorgungssicherheit: Lebensmittelkonzerne investieren Milliarden in die Entwicklung von Laborfleisch. Diese Investments wollen sie durch eine Zulassung auf dem profitablen EU- Markt wieder verdienen. Gerade die kleinstrukturierte heimische Landwirtschaft, die unter hohen Auflagen produziert, würde dabei als erstes unter Druck kommen, viele Höfe müssten ihre Stalltüren für immer zusperren. Die Versorgungssicherheit wird damit Stück für Stück in die Hände von Konzernen gelegt. Verbraucherschutz: Aus einer kleinen Menge Muskelgewebe können bis zu 2.000 kg Laborfleisch gezüchtet werden. Dabei wächst das Fleisch unglaublich schnell – von der Entnahme von lebenden Zellen aus einem Tier bis hin zum fertigen Laborfleisch auf dem Teller vergehen nur rund 45 bis 60 Tage. Natürliches Fleisch braucht im Falle von Rindern rund 24 Monate und mehr von der Zeugung bis zur Schlachtung. Zuverlässige Studien über die gesundheitlichen Langzeitfolgen fehlen. Klimaschutz: Studien, die zeigen, dass mit Laborfleisch weniger Treibhausgase emittiert werden als in der natürlichen Tierhaltung, gehen allesamt davon aus, dass der Produktionsprozess ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen betrieben wird. Dies ist eine theoretische Annahme um den CO2-Fußabdruck von Laborfleisch niedrig darzustellen. Demgegenüber zeigt eine Studie der Universität Davis in den USA aus dem Jahr 2023, dass bei der Produktion von Laborfleisch bis zu 25-mal mehr CO2 verursacht wird als bei natürlichem Fleisch, da die Produktion extrem energieintensiv ist. Landwirtschaftskammer Kärnten macht mobil gegen Laborfleisch Zum Schutz von Bauern, Konsumenten und Umwelt – Aufruf die Petition „Laborfleisch? NEIN, DANKE!“ zu unterschreiben. Namhafte Unterstützer! © LK Kärnten/Wajand
RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMjE=