DAS KÄRNTEN AKTUELL 8 Hierzulande 364.665 Menschen ohne Arbeit Entschädigung für Pendler auf Weststrecke? Autobranche ruft unisono nach Förderungs-Mix In der AMS-Übersicht zu September heißt es, „dass sich mittlerweile die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen deutlich auf den österreichischen Arbeitsmarkt niederschlagen“. Darüber hinaus prognostiziert das WIFO eine Stagnation des BIP in 2024. Ende September diesen Jahres waren 279.730 Personen arbeitslos vorgemerkt – ein Plus von 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Zudem befanden sich 74.935 (+ 8,7 %) Personen in einer Schulung. Das waren fast um 34.000 mehr als vor einem Jahr bzw. ein Plus von 10,6 Prozent. In Wien ist diese Zahl auf 116.590 (+ 10.304: + 9,7 %) bzw. Kärnten 14.797 (+ 1.004: + 7,3 %) hochgeklettert. Bei den Jugendlichen unter 25 gab’s um 2,5 Prozentpunkte (13,1 %) mehr vorgemerkte Arbeitslose. Die geschätzte nationale Arbeitslosenquote beträgt aktuell 6,6 %. Die Zahl der als sofort verfügbar gemeldeten offenen Stellen, die als Frühindikator für zukünftige Entwicklungen gilt, ging gegenüber dem Vorjahresmonat um 14 % zurück. Überdurchschnittlich stark betroffen sind die Branchen Warenproduktion(+ 18 %); Bau mit einem Plus von 13,5 % sowie der Handel zu plus 12,3 %. Fazit – „leider lassen weder die Konjunkturprognose noch die gestiegenen Arbeitslosenzahlen oder die offenen Stellen einen baldigen Aufschwung erkennen“, so AMS-Vorständin Petra Draxl. Die mehrmonatige Sperre aufgrund der Hochwasser-Katastrophe der Westbahnstrecke stößt vielen Pendlerinnen und Pendlern nicht nur sauer auf wegen massiver Verspätungen, die sie deshalb in Kauf nehmen müssen. Sondern sie sind obendrein frustiert, dass sie diese über einen so langen Zeitraum in Kauf nehmen müssen. Die Austria Presseagentur (APA) hat über eine allfällige Entschädigung für davon Betroffene bei der Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (apf) nachgefragt, zumal eine diesbezügliche Entschädigung aufgrund der Streckensperre vor allem für Klimaticket-Besitzer auf sehr wackeligen Füßen stehen könnte. Und siehe da – dem ist so. Allerdings empfiehlt die Agentur Betroffenen nachzuweisen, dass sie für regelmäßige Fahrten auf eben eine gesperrte Strecke angewiesen sind – etwa durch Angabe der Wohn- und Arbeitsadresse oder der bisherigen Nutzung des Klimatickets. Summa summarum könnte damit eine anteilige Rückforderung beantragt und erwirkt werden. Erste Betroffenen, so Medien unisono, haben sich bereits bei der Schlichtungs- und Durchsetzungsstelle gemeldet. Die ÖBB musste im Jahr 2023 nach 120.974 eingegangenen Anträgen (ebenfalls Rekord) Rekordsummen in Millionenhöhe – u. a. wegen Verspätungen und Co. anteilsmäßig zurückerstatten. Autokonzerne sind enttäuscht, weil die Absatzzahlen, salopp formuliert, enttäuschen. Sie stehen deshalb unter Druck und fordern von der Politik Entlastungen und Hilfen. Ein klares Nein zuletzt gab’s vom grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck in Deutschland. „VW muss das selbst lösen“. Die zentrale Forderungspalette der heimischen Industrie umfasst Förderungen, steuerliche Anreize und bessere rechtliche Rahmenbedingungen für den Übergang zum „klimaneutralen Fahren“. Selbst da die Elektro-Mobilität weit hinter den ursprünglichen Plänen hinterherhinke, bekennt sich die Industrie zur Transformation, sagen Vertreter der Branche. Das Um und Auf dabei ist freilich die Rolle der EU, die sich „für einen fairen Wettbewerb vor allem in Hinblick auf die hohen Subventionen in China einsetzen müsse“, heißt es unisono. Das Emissionsziel muss von den europäischen Autobauern eingehalten werden. Und VW ist diesbezüglich Schlusslicht. Unisono fordern europäische Autobauer „laxere CO2-Grenzwerte“. Debatte in Deutschland ist eine Verschrottungsprämie und Subventionsprämie.
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